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2009 - KM 21 - Ziel

Hier am Ring gibt es so gut wie keinen Schatten, was bleibt mir also über als in der Sonne zu laufen. Von der Wasserflasche die ich von Kathrin genommen habe trinke ich nur zwei Schluck und der Rest wird über den Kopf gelehrt, wenigsten das erfrischt. Vom Ring biegen wir wieder in die Lichtensteinstraße ein wo ich bei meinen früheren VCM´s immer die ersten Krämpfe bekam, bereite mich deshalb schon mal seelisch darauf vor. Wohl auch deshalb weil ich mich in den Jahren davor hier noch um einiges besser fühlte als heuer aber was soll’s so lange es läuft, läuft es eben und den Rest sehen wir dann schon.


Wasserübergabe vor dem Parlament!

In der Lichtensteinstraße gibt es nun auch dank der Häuser ein paar schattige Abschnitte und die werden gleich ausgekostet. Bei KM 23 dann eine kleine Überraschung, ein Blick auf die Uhr zeigt mir dass ich für den letzten Kilometer nur 4:20 Min gebraucht habe und der Puls liegt bei freundlichen 163. So schnell bin ich heute noch keinen Kilometer gelaufen auch wenn ich mich nicht so gut fühle meine Beine scheinen in Ordnung zu sein, das baut auf. Was noch zusätzlich aufbaut ist das ich die Lichtensteinstraße heuer krampflos durchlaufe kann.
In der Alserbachstraße ist es mit dem Schatten aber gleich wieder vorbei und die Sonne hat mich wieder, trotzdem brauche ich bis zu KM 24 nur 8 Sekunden (Puls 164) länger als für den letzten. Voll motiviert biege ich auf die Lände ein wo es entlang der Obere und Untere Donaustraße in der prallen Sonne runter zum Prater geht.
Die Verlängerung der U2 im letzten Jahr macht es heuer erstmal möglich mich knapp nach KM 25 von meinem Zwergi und Kathrin anfeuern zu lassen. Ist wohl die Sehnsucht nach meinen Zwergi die mich diesen Kilometer in 4:14 Min (Puls 164) laufen läßt, dabei gab es auf diesen Abschnitt sogar eine Verpflegungsstelle wo ich meine Flasche Problemlos fand.


KM 25: Sonne und kein Schatten - den Zuschauern taugt das sicher!

Ehrlich gesagt habe ich jetzt im Kopf schon schwer zu kämpfen, vom Bauch her hab ich noch immer kein besseres Gefühl als vor 10 KM und so manche Zehe fühlt sich auch schon wund gescheuert an. Als ich dann an meinen Zweien vorbei lauf lasse ich das auch mit ein paar nicht Druckreifen Worten aus mir raus, dafür geht es jetzt aber mit frischem (soweit man es so nennen kann!) Schwung weiter.
Heuer fällt mir besonders auf das die Lände sehr wellig ist, bei den kurzen Bergauf Stücken heißt es immer die Zähne zusammenbeißen. Bei der Franzensbrücke sehe ich gerade noch Andrea Mayr wie sie Richtung 3ten bzw. 1ten Bezirk abbiegt hinter ihr fährt das Auto „schnellste Frau“. Mit einen gedanklichen „Na net schlecht“ laufe ich weiter Richtung Prater.
Nach der Römerquelle Hot Spot, einer zusätzlichen Wasserstelle, habe ich meinen Bruder abermals postiert. Auf den Weg dorthin stelle jetzt fest dass ich Michi dort nicht gerade eine ideale Position für ein Foto aufgeschrieben habe. Er soll nämlich links stehen und wenn ich komme ein Bild von mitten aus der Straße machen, das geht aber viel besser wenn man rechts steht weil vom Prater raus noch viel weniger Läufer kommen als rein laufen. Noch bevor ich die Wasserstelle durchlaufen habe sehe ich dass mein Bruder mitdenkt und rechts steht somit kann er problemlos meine Wunschbilder machen.


hier geht’s                  Römerquelle "Hot Spot"           hier geht’s
raus aus dem Prater                                                     rein in den Prater

Jetzt packt er seine Kamera unter den Arm und läuft zu meiner Unterstützung gut 750 Meter mit mir mit. Nach einen kurzen „Plauscherl“ lade ich ihn ein nächstes Jahr beim VCM mit an den Start zu gehen, dies lehnt er aber ab. Bei Km 39 trennen sich unsere Wege nun wieder und Dank Michi gelang mir mit 4:12 Min der schnellste Kilometer des Tages. Der Puls lag im O bei 167 auf diesen Kilometer aber zum Zeitpunkt des drückens der Uhr liegt er bei 172 kurz darauf geht er aber schon wieder runter.
Vor KM 30 die nächste Verpflegungsstelle, das ich meine Flasche problemlos finde ist schon klar, nur wiederholt sich hier etwas vom letzten Jahr. Nach Aufnahme meiner Flasche rüber zur anderen Straßenseite – dort sind weniger Leute unterwegs – dabei passiert es, mein erster Krampf heute und das im rechten Oberschenkel. Zum Glück verschwindet er aber wieder so schnell als er gekommen ist.
Noch mehr Glück habe ich dass ich meinen Becher von der Flasche nicht fort werfe sondern nur fallen lasse. Habe nämlich vergessen mir mein Power Gel herauszunehmen – fiel mir eh gleich auf, somit muß ich nur kurz stehen bleiben und einen Schritt zurück machen um ihn aufzuheben. Daher ist der Kilometer mit 4:58 Min (Puls 167) auch nicht so schnell wie die letzten.
Ecke Meiereistraße/Praterhauptallee vermisse ich mein Zwergi heuer, haben sie es nicht geschafft? War ich zu schnell? Noch haben sie ja ein paar Minuten Zeit weil ich ja noch die Schleife vor zum Stadion laufen muß. Auf den Weg zurück schaue ich schon immer in die Zuschauermassen ob ich sie wo gehen sehe, Fehlanzeige. Auch an der Stelle wo sie letztes Jahr standen sind sie heuer nicht, also rein in die Praterhauptallee und schon nach wenigen Metern höre und sehe ich meine Beiden.


KM 31: Zwergi und Kathrin sind hier, da kommt Freude auf!

Stadion – Lusthaus – Stadion habe ich jetzt vor mir, noch immer gilt, die Beine sind gut drauf der Kopf weniger. Inzwischen ist mein Wille (Zwergi nennt es Sturheit) erwacht und der hält eindeutig zu den Beinen. Der Bauch fühlt sich immer voller an und ich mach mir schon Gedanken darüber was sein sollte wenn ich mich übergeben muß. Ja und die Zehen, die wurden, wenn auch nicht besser, wenigstens nicht schlimmer.
Zum Lusthaus runter spielen sie für mich mit „we are the Champions“ die richtige Musik und so geht es mit einen KM/Schnitt von 4:40 recht flott dahin. Nach KM 34, also schon wieder Richtung Stadion, bekomme ich recht kräftige Krämpfe in beiden Oberschenkel. Shit, ist ja doch noch weit bis zum Ziel, muß mich jetzt aber gedanklich auf die nahende Verpflegungsstelle vorbereiten und kann daher den Krämpfen keine weiteren Gedanken schenken.
KM 35, Flasche gefunden Krämpfe sind weg und bei der Verpflegungsstelle gab es auch keine neuen. Bin noch immer mit Kilometerzeiten unter 4:50 unterwegs und der O Puls liegt auch noch bei 167 schön langsam werden aber auch die Beine schwer. Für den nächsten KM benötige ich nun auch schon 4:52 Min (Puls 166) aber es muß weitergehen.


KM 36: Es läuft sich nicht mehr so locker!

Bei der Stadionbrücke stehen wie abgemacht mein zweier Fan-Team das mich auch lauthals Richtung Ziel, wo wir uns das nächste Mal sehen werden, verabschiedet. Bin jetzt wieder in der Schüttelstrasse und die Sonne kennt keine Gnade, zum Glück für unsere Zuschauer. Für den Kilometer brauche ich „nur“ 4:43 Min und es sollte auch mein letzter unter 4:50 werden.
Noch vor KM 38 sehe ich zum letzten mal an der Strecke meinen Bruder der mich mit den Worten: „Kumm, nur no 4 Kilometer!“ weiterschickt. Ehrlich gesagt zähle ich schon seit KM 36 die Kilometer runter aber recht hat er, nur mehr 4 Kilometer und das ist nicht mehr viel. Meine Beine werden aber leider schwerer und schwerere, auch wenn ich jetzt den ersten Kilometer (ausgenommen KM 1 & 2) über 5 Minuten (5:02, das kann ich verkraften) laufe, sie schlagen sich tapfer.


KM 38: Nur noch 4 "harte" Kilometer!

Gedanken über einen vollen Bauch oder wunde Zehen kann ich mir jetzt keine mehr machen, alles dreht sich nur noch um die letzten Kilometer. Gedanklich bin ich mir schon einige hundert Meter auf der Strecke voraus, immer mit den Gedanken: „Pfau, wa des scho sche wenn i durt war!“ und wenn ich dort war: „Pfau, warum kann i nonet durt sei!“ Auch so kommt man weiter und KM 39 erreichte ich in 4:53 Min (Ja wieder unter 5 und das trotz der Steigung zur Franzenbrücke rauf - nicht zum vergleichen mit den New Yorker Brücken) der Puls lag jetzt aber schon bei 169 – egal ist ja nicht mehr weit.
Auch bei der Verpflegungsstelle 40 nehme ich problemlos meine Eigenverpflegung auf, mein Puls liegt im Durchschnitt noch immer bei 169 auf diesen Kilometer brauchte ich diesmal wieder 5:04 Min.
Ich biege jetzt auf den Ring ein und nun lösen sich auch ein paar Läufer von mir mit denen ich die letzten Kilometer gelaufen bin. Kann ihr Tempoverschärfung nichts entgegensetzten bin aber trotzdem Stolz auf meine Beine weil wir (meine Beine und ich) zumindest nicht langsamer wurden, haben für den vorletzten Kilometer nämlich wieder 5:04 Min gebraucht nur der Puls stieg erstmalig im Durchschnitt über 170 und zwar auf 172.
Nur noch 1,2 Km dann ist es vorbei, also nochmals vorbei an der Oper und der Powerrade Zone. Wie in den letzten Jahren herrscht hier Bomben-Stimmung, auch wenn ich heuer mehr mit mir beschäftigt bin als das Zuschauer-Bad zu genießen ist es ein Wahnsinnsgefühl hier zu laufen. Mit 4:58 Min habe ich den letzten Kilometer wieder unter 5 Minuten geschafft dafür stieg der Puls auf 173.


Die letzten Meter vor der Zielkurve,
hier verleien einen die Zuschauer Flügel!

Schon sehe ich die letzte Kurve vor, bin gespannt ob es meine Fans heuer rechtzeitig hierher geschafft haben. Also rein in die Kurve und schauen ob sie hier sind, noch bevor ich sie erblicke höre ich Kathrin und Zwergi. Nach einem kurzen Wink geht es durch das Burgtor rein auf den Heldenplatz wo wir Finisher umjubelt von hunderten Zuschauern empfangen werden.


Zielkurve, gleich ist es vorbei!

Ein Zielsprint ist nicht mehr drinnen zuviel Energie haben mich die 42 KM und im speziellen die letzten Kilometern gekostet. Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum es heuer erstmals bei einem Marathon-Zieleinlauf keine Tränen von mir gibt.
Wie auch immer, seit dem offiziellen Startschuß sind 3:31:02 Stunden vergangen als ich ziemlich erledigt die Ziellinie überquere. Netto sind das 3 Stunden 21 Minuten und 42 Sekunden also fast 10 Minuten schneller als geplant. Im Gegensatz zu manch anderen Läufer habe ich aber noch genügend Kräfte um mir meine Medaille umhängen zu lassen und aufrecht in den hinteren Teil der Hofburg zugehen.

 
Jubel auf der Fielgeraden            und        schon habe ich es geschafft!


Ein stolzer Walter!
Obwohl ich jetzt noch nicht wußte das ich heuer 
erstmals mit Platz 747 unter den ersten 1000 bin!

Dort schnapp ich mir mal einen Becher Wasser zum trinken bevor ich dehne. Danach geht es zu den Wasserleitungen um mich ein wenig abzuduschen, ist ur angenehm. Nachdem ich mir mein Finisher-Sackerl genommen habe geht es raus zu meinen Fans.
Die sind heute echt auf Zack denn auch beim letzten Treffpunkt des Tages sind sie vor mir, zu meiner Freude sind Thomas und sein Fan-Team hier. Zuerst falle ich meinen Zwergi in die Arme und lasse sie so schnell nicht mehr aus, danach mach ich mich über den von Zwergi mitgenommenen Radler her, der schmeckt aber heuer nicht besonders.


Ein fester Zwergi-Drücker muß nach so einer Leistung schon sein,
 ist da mein Zwergi gleich den Tränen nah?
Denkste, durch die Dusche im Zielgelände ist es ein:
"Wei, der ist ja ganz naß und kalt!"

Bekomme jetzt leichte Kreislaufprobleme darum begeben wir uns in den Schatten wo ich mich erledigt niedersetzte. Es dauert nicht lange und ich lege mich hin, bin aber rasch wieder hoch, als ich mir Wasser aus zehn Zentimeter Höhe in den Mund rinnen lasse, dieses aber statt in den Mund in die Nase rinnt. In meinen Finisher-Sack finde ich Schnitten die ich jetzt einmal verzehren werde vielleicht verschwinden ja meine Schwindelgefühle.
Nach der Schnitte geht es mir wieder besser und zu meiner Überraschung muß ich plötzlich mit den Tränen kämpfen, kommt ja heute mit einiger Verspätung. Jetzt warten wir noch auf Roland der nicht lange auf sich warten läßt und mit 3:55:12 ein tolles Marathondebüt hingelegt hat.


Spät aber doch kämpfe ich mit den Tränen!

Nach dem auch Roland sich erholt hat, er war sichtlich nicht so fertig wie ich, lassen wir unsere Medaillen gravieren, dauert heuer nur zwei Minuten. Jetzt holen wir noch unsere Kleidersäcke und danach geht’s ab zum Wienerwald wo sich unsere Fans stärken. Nachdem Essen geht es erledigt aber glücklich nach Hause.


Zwei erledigte aber glückliche Marathon-Finisher!
Ein experimentier freudiger, mit offenen Brustwarzen und ein weniger experimentier freudiger, ohne offene Brustwarzen. Wer ist wer?
Vielleicht hört ja Roland nächstes mal auf mich!

Resümee:
Heuer war es alles andere als einfach zu laufen, schon nach Kilometer 13 war es Kampf pur und umso stolzer bin ich darauf dass ich diese Zeit erreicht habe. Hätte nicht geglaubt das ich die zweite Hälfte um 2 Minuten schneller lauf als die erste, im Gegenteil dachte eher daran das ich im Zweiten Teil eingehen werde. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als wie Andrea Mayr den Beinen Danke zu sagen. Danke, das habt ihr gut gemacht. Danke auch an meinen Bruder, Kathrin und meinen Zwergi die auch heuer wieder durch Wien hetzten um mich zu unterstützen und so ihren Anteil daran hatten das ich diese Zeit gelaufen bin.


DANKE!!!

Ja und wem es noch interessiert was mit den Zähen war der betrachte auch noch das letzte Foto auf der Seite!


Blut gefüllte Wasserblasen, das gab es heuer zum ersten mal!


Wie wahr wie wahr, mehr gibt es dazu nicht zu sagen!!!
 
   
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