i
 
  Startseite
  NEUES
  Mein erster Marathon ...
  Vienna City Marathon 2007
  => 2007 - Vorwort
  => 2007 - Start - KM 21
  => 2007 - KM 21 - Ziel
  Vienna City Marathon 2008
  New York City Marathon 2008
  Vienna City Marathon 2009
  Wachau Marathon 2009
  Mein erster Triathlon ...
  Meine Laufevents
  Läufe 2009
  Wolfgangseelauf 2009
  Wild Sau Run 2009
  Fan-Seite
  Gästebuch
2007 - KM 21 - Ziel


Voll Power laufe ich an Kathrin und Zwergi vorbei, mir geht es ur gut ich könnt Bäume ausreisen, auch wenn mein Puls inzwischen unbemerkt auf 174 gestiegen ist.

Vom Ring biegen wir in die Lichtensteinstraße ein und dort bei KM 23 erlebe ich eine kleine Überraschung mit meiner rechten Wade. Mit vielen hätte ich gerechnet aber nicht mit einem Krampf, auch wenn es nur ein leichter ist, und das schon so knapp nach der Hälfte, hat es nicht immer geheißen ab 30 Kilometer wird es hart. Was soll’s auch mit einem Krampf kann man laufen und so ging es mit einem Schnitt von 4,50min/km weiter.

Bei der Friedensbrücke geht es über die Lände zurück Richtung Prater, jetzt wird auch die Sonne neugierig auf uns Läufer und kommt hinter den Wolken hervor. Dies erfreut mein Herz und läßt meinen Puls in die Höhe schnellen. 183 Schläge/min sind vielleicht doch etwas viel für mich liegt doch meinen Maximalpuls bei 181.


Walter kurz vorm Ziel
bis dorthin ist es aber noch ein steiniger Weg

Nun kommen schon die ersten Krämpfe in den Oberschenkeln und das nach nur 25 KM, da ist es wohl besser etwas Tempo raus zunehmen. Ehrlich gesagt kann ich auch die Geschwindigkeit nicht mehr halten bin körperlich schon etwas erledigt. 5,15 dann 5,30 schließlich hatte ich wieder einen Puls von 173 nur wirklich besser fühle ich mich nicht.

In der Schüttelstraße kommen mir die Läufer vom Prater heraus entgegen, man wie ich die beneide sie brauchen ja nur noch 4 Kilometer zu laufen und ich, plus 10! Da jammern nichts hilft lauf ich weiter und nehme den Prater in Angriff. Hier werde ich ja meine Fans noch mal zu Gesicht bekommen da muß man Eindruck schinden. In der Praterhauptallee auf Höhe Ernst-Happel-Stadion stehen sie auch, kräftig und lautstark feuern sie mich an, habe noch genug Kraft um einen Kasperl zu machen.


















Ich kann noch blödeln und lachen!!!

Vom Happel-Stadion geht es runter zum Lusthaus (des is ja ur weit weg vom Stadion), irgendetwas stimmt hier jetzt nicht. Ich laufe und laufe und andauernd überholen mich Läufer die ganz locker und flockig unterwegs sind, das kann doch nicht sein das die alle noch so gut drauf sind. Ein Blick auf ihre Startnummer verrät mir deren Geheimnis. Da steht der Buchstabe C und der verrät mir daß das die Staffelläufer sind die vorm Stadion die Übergabe gehabt haben. Da läst es sich nach 2 KM noch recht gut laufen, für mich ist das aber nicht gerade motivations-fördernd und im Übrigen bei den zwei anderen Übergabestationen ist mir das nicht aufgefallen.

Ums Lusthaus herum und wieder zurück zum Stadion (des missns schnö versetzt haben weu des is jetzt no fü weida aus beim oberenna zum Lustheisl). Bei KM 35 nehme ich auch meine Eigenverpflegung auf die ich aber kurz darauf an Zwergi weitergebe weil ich noch nicht mal meine letzte Flasche leergetrunken habe.


Vorbei mit lustig, jetzt lacht nur noch mein Zwergi!!!

Bei meinen Fans hab ich jetzt auch keine Kraft mehr um einen Kasperl zu machen und somit laufe ich einwenig leidend an ihnen vorbei.

Raus aus dem Prater und die Schüttelstraße wieder Richtung Stadt, da kommen mir die Läufer entgegen die noch in den Prater müssen. Mein Mitleid mit ihnen hält sich in Grenzen zu sehr bin ich mit mir selbst beschäftigt. Mein Puls ist weitergefallen und liegt nur noch bei 162, finde ich gut. Meine Geschwindigkeit liegt aber auch nur mehr bei 6,30min/km und das finde ich nicht so gut.


Prater Hauptalle kurz nach dem Lusthaus

Versuche nun etwas schneller zu werden. Dank den Bleigewichten an meinen Beinen gelingt mir das nicht ganz und bei der Oper laufe ich den Kilometer nicht mehr unter 7 Minuten dafür mit einem Puls von beruhigenden 157. Wenigsten ging es mir besser als den Läufer die ich in der Zollamtsstraße sah, die konnten vor lauter Krämpfe nicht mehr weiter und mußten stehen bleiben und dehnen.

Bei der Oper verengt sich nun der „Laufpfad“, dank der Zuschauer, auf eine Spur. Ihre frenetischen Anfeuerungsrufe lassen mich nun das letzte aus meinen Körper herausholen (ist da überhaupt noch etwas drinnen, fühle mich total leer). Keine Ahnung wie ich es zustande bring aber ich laufe den Kilometer wieder in 6,30 Minuten den Puls dabei will ich aber gar nicht mehr wissen.

Es sind nur noch wenige hundert Meter bis ins Ziel vor mir sehe ich schon die letzte Kurve rein zum Heldenplatz. Um Schritte, weil jeder ist jetzt schon eine Plage, zu sparen laufe ich rechts am Rand und die Kurve somit innen nun sehe ich es vor mir, das ZIEL!


manche kommen so ins Ziel ...

Gleich richtet sich mein Blick auf die über den Ziel thronenden Uhr und die zeigt mir 03:50:?? (keine Ahnung) an und ich denk mir: „Des miaßt se unter drei Stund fuchzig ausgeh.“ Noch fehlen mir aber ein paar Meter aber irgendwie wollen die kein Ende nehmen. Im Training hab ich mir oft vorgestellt wie es sein wird und mit welcher Jubelpose ich am Heldenplatz einlaufen werde. Von Jubel ist bei mir jetzt nichts zu merken und auch die Vorstellungen decken sich nicht ganz mit der jetzigen Realität.


... ich kam so dorthin

Etliche Marathon-Läufer ziehen an mir vorbei, und das teilweise mit lachenden Gesichtern - wie schaffen die das nur. Toll wie man hier zum Schluß noch angefeuert wird, vielleicht hab ich es der Rührung darüber zu verdanken das mir nun Tränen über die Wangen kullern wegen der körperlichen und seelischen Schmerzen wird es ja wohl nicht sein. 

Langsam kommt sie näher die Ziellinie, hab nur noch einen Gedanken: „Glei, glei is vorbei!“ Sprinten ist nicht mehr drinnen aber auch so überquere ich die Ziellinie und ich bin mehr als froh daß ich es geschafft habe. Bekomme nun auch meine Finisher-Medaille umgehängt und die macht doch einiges wieder gut. Ehrlich gesagt bin ich doch Stolz auf meinen Leistung auch wenn es mir zur Zeit schwer fällt dies zu zeigen oder kundzutun.


es ist vollbracht, ich bin im Ziel!!!

Was zum trinken wäre jetzt nicht schlecht aber im Zielbereich gibt es leider nur Wasser und so treibt es mich raus zu „ meinen“ Fans. Als ich dann Zwergi in die Arme falle laufen mir die Tränen erneut runter und ich bin sehr froh daß alles vorbei ist. Meinen Bruder hab ich dann eine Coke zu verdanken die ist gut aber nicht so gut als der Radler den Zwergi organisiert hat.

Jetzt geht es zum LKW mit meinen Kleidersack. Das Anziehen der Jogging-Hose stellt mich vor ein kleines Problem, kann ich doch meine Füße nicht mehr heben. Mit Hilfe meines Bruders komme ich doch in die Hose, hat aber recht lustig ausgesehen weil die Polizisten die uns dabei beobachteten haben sich prächtig amüsiert. Beim Schnitzel, Cevapcici (nur für meine Fans)und keinen Gedanken an den nächsten Marathon endet der heutige Tag für mich.


Meine Finisher Medaille und der köstliche Radler

 
   
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden